Der Statthalter
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"Werter Statthalter, vielleicht könnt Ihr mir sagen, wo ich denn hier eigentlich bin?", fragst du höflich.
Der Statthalter schaut etwas verdutzt und meint dann: "Na, in meinem Arbeitszimmer natürlich!"
Leicht genervt erwiderst du: "Nein, ich meine nicht diesen Raum, ich meine ..."
Jäh wirst du vom Statthalter unterbrochen, der nun mit strahlendem Lächeln ausruft: "Ja, warum habt Ihr das nicht gleich gesagt! Jetzt ist mir klar, was Ihr wollt! Dies ist natürlich mein Haus, also das Haus des Statthalters. Der öffentliche Abort ist gleich da draussen auf dem Marktplatz."

Zu Recht fühlst du dich leicht missverstanden und versuchst noch einmal, dich verständlich zu machen: "Nein, nein, ich will wissen, was für ein Ort das hier ist!"
Die Mine des Statthalters verfinstert sich und mit gerunzelter Stirn sagt er dann: "Dieser "Ort" wie Ihr ihn nennt, ist zufällig meine Stadt und hat etwas mehr Respekt verdient, klar? Nehmt das mit dem "Ort" sofort zurück oder ich werde Euch lynchen lassen!"

Mühsam unterdrückst du den Drang, den Statthalter zu erwürgen, und beginnst langsam mit beherrschter Stimme auf ihn einzuschreien: "MICH INTERESSIERT ES EINEN SCHEISSDRECK, OB DIESE STADT EIN "ORT" IST ODER NICHT!! ICH WILL VERDAMMT NOCHMAL WISSEN, IN WELCHER VERDAMMTEN GEGEND AVENTURIENS ICH MICH HIER VERDAMMT NOCHMAL BEFINDE!!!!!"

Der Statthalter blickt dich mit tadelndem Blick an. "Kein Grund so auslassend zu werden! Ihr hättet ja auch gleich sagen können, was Ihr eigentlich wissen wollt!"

Du wirfst dem Statthalter einen auffordernden (und ein wenig mörderischen) Blick zu und dieser räuspert sich (Der Statthalter, nicht der Blick!) und beginnt zu reden: "Ja nun, so genau weiß ich auch nicht, wo Niedergoblinheim eigentlich liegt. Zumindest an keinem gewöhnlichem Ort auf Aventurien, das ist gewiß. Ich glaube, der Magier hat mal irgendetwas davon gefaselt, daß dieser Ort hier noch nichteinmal auf Dere liegt, aber danach fragt Ihr ihn am besten selbst. Ich persönlich kenne mich da wirklich nicht so gut aus, da ich hier in Niedergoblinheim geboren bin, aber noch niemals einen anderen Ort Deres besucht habe. Ihr müßt wissen, meine Familie lebt schon seit Generationen hier in Niedergoblinheim und hat das Amt des Statthalters inne und ich habe noch nie den Drang verspürt, mehr von der Welt zu sehen, zumal wenn zuviele Leute von Niedergoblinheim erfahren würden, dann könnte am Ende noch irgendein Kaiser oder König auf die Idee kommen, daß wir ihm Abgaben leisten müssen. Das wär' ja noch schöner!

Die meisten unserer Bürger denken übrigens genauso wie ich, und haben die Stadt noch nie verlassen. Wieso auch, wo wir doch hier alles haben, was wir zum Leben brauchen? Nur der Magier besucht wohl regelmässig die Aussenwelt, aber das ist in Ordnung, da er uns oft viele Dinge mitbringt, die wir selber nicht herstellen können. Ja, und ab und zu verläßt auch einer der Geweihten die Stadt, um woanders die Geschäfte zu erledigen, die ein Geweihter eben erledigen muß, was weiß ich.

Wie lange Niedergoblinheim genau schon steht, weiß auch keiner, aber der Magier hat sich damit mal beschäftigt. Als hätte der nicht bessere Dinge zu tun! Naja, der älteste Bürger der Stadt ist der Philosoph, der auf dem Marktplatz herumgeistert, aber ich bezweifle, daß aus ihm ein vernünftiger Satz herauszuholen ist. Wendet Euch also an den Magier, wenn Ihr mehr darüber wissen wollt. Sein Turm ist ja kaum zu übersehen."

Nach diesem langen Vortrag muß der Statthalter erstmal erschöpft Luft holen und nimmt einen tiefen Schluck aus einer Flasche, die er in einer seiner Taschen verborgen hatte. Dir fällt es wegen dem Gestank des Flascheninhalts, der dich allein schon fast besoffen macht, schwer dich auf deinen nächsten Schritt zu konzentrieren, aber schließlich hast du dich entschlossen